6.Etappe: Mulhouse – Besancon (die längste)

Manchmal braucht man einfach Glück. Für uns bestand dieses Glück heute in einem recht zuverlässigen „Schiebewind“ (Wind im Rücken war tatsächlich völlig neu für uns ) und einer Landschaft, die uns beim Durchfahren oft vergessen ließ, dass wir uns heute auf unserer gefürchteten Längstetappe befanden. Obwohl Zimmer 10 das anhaltende Rütteln an der Türklinke nach eigener Angabe für Handwerkerlärm gehalten hatte, waren wir schon um halb neun auf Strecke gegangen (Wecken um halb sieben). Mit Klängen aus der Heimat („Isch kann d’r janit saare, wat isch föhl, wenn isch an Kölle denk…“) radelten wir mit 20 km („Schiebewind“ wie gesagt) wieder den Rhein-Rhone-Kanal entlang, ignorierten und überstanden unversehrt den gesperrten Streckenabschnitt, absolvierten die Mittagspause, von der wir heute nicht berichten (nur, dass es diesmal genug Tomaten gab), und befuhren die Landstraße in zwei Gruppen, damit die Autofahrer hinter uns nicht zu ungeduldig wurden und die zweite Gruppe für umfangreichere Schlauchreparaturmaßnahmen zurückbleiben konnte, während die erste sich beim Warten sonnte und Steine schmiss, ohne dass ein Fluss in der Nähe gewesen wäre. Der Schlauch vom alten Mountain-Bike passte eben nicht auf das neue Fahrrad und so ging mit der Reparatur-Dreiviertel Stunde unvermeidlich die Hoffnung dahin, doch noch im Hellen ankommen zu können. Immerhin wurden anderorts in der Zeit Fossilien gefunden und dumme Fragen gestellt. (Haben Sie was dabei, um sich meine Bremsen anzuschauen?“ „Ja, meine Augen.“)

Die nächste längere Pause in Baumes les Dames wurde vielfältig genutzt (sehen Sie selbst)

und nachdem Herr Jacobs mit seinem Navi wider besseres Wissen derjenigen, die Augen im Kopf hatten (die von Herrn Jacobs waren ja noch bei Marcs Bremsen), allen noch eine kleine Bergwertung beschert hatte, ging es endlich runter zum Doubs. „Wenn der liebe Gott die Welt erschaffen hat, hat er sich hier sehr viel Mühe gegeben,“ soll es hier einmal einem Radwanderer spontan ins Hirn gekommen sein und tatsächlich wäre die Landschaft es wert gewesen, still und andächtig im Abendlicht betrachtet zu werden. Aber auch den SuS entging trotz des zwischenzeitlichen Absingens von Weihnachtsliedern nicht, dass es hier schön ist.

Acht Stunden reine Fahrzeit, fast 12 Stunden waren wir heute unterwegs, 137 km standen zuletzt auf dem Tacho und – wir können und müssen uns wiederholen – die SuS sind gefahren wie die gut gelaunte disziplinierte gesenkte Sau!

bes17

21 Gebinde Ravioli (Welcher Asket hat da keine ganze Büchse vertilgt?) und die Zelte sind auch schon wieder aufgebaut.

Morgen ist Urlaubstag – Schlafen bis viertel nach Sieben.

5 Kommentare

  1. Woah, toll! Ihr seid super! Da wäre ich doch glatt gerne wieder selber Schülerin in so einer tollen Truppe wie der euren. Lasst es euch weiterhin gut gehen 🙂

  2. Thomas Haegele sagt:

    So eine große tagesstrecke.. und alles heil überstanden… das ist eigentlich schon ein kleines Diplom Wert .. bin mächtig stolz auf meine vici .. die ja Bammel vor dieser großen Strecke hatte .. vermisse sie auf den Fotos.. und bin in Gedanken immer bei ihr ..

  3. Christiane Holtegel sagt:

    Ihr habt es geschafft👏🏼👏🏼. Klasse👍. Wieder ein toller Bericht. Es freut mich besonders, dass die gute Laune vorhält und Ihr mit Euren musikalischen Beiträgen🎶🎶 ein wenig Heimat nach Frankreich bringt. Weiterhin gute Fahrt🚴🏼 und heute einen schönen Tag☀️☀️.

  4. Jutta Werner sagt:

    Boooaaaaa😳 …..137 km ….wir kriegen den Mund nicht mehr zu !! Welch eine Leistung 👏👏👏👏
    Wir alle verneigen uns vor eurer Leistung . Behaltet weiter den Humor , vielen Dank wieder mal für den Tagesbericht und suuuuper Fotos !! Viel Glück weiterhin unterwegs uuuund Spaaaaaaß 🚴🏼👊🏼

  5. Sabine Netta sagt:

    Nachdem mich heute der alltägliche Weckruf: “ Etappe ist im Blog“ auf meinem Handy erreicht hatte, konnte ich wie immer keine Sekunde länger warten mir die Bilder und die Texte anzusehen. Diesmal ist der Beitrag für mich besonders toll gewesen. Man sieht den Bildern an, dass ihr trotz der Strapazen, ganz viel Spaß auf eurer Reise habt und eine Gemeinschaft geworden seid ( Das Beste für mich war natürlich das ich endlich mal das Gesicht meines Sohnes (Roman) entdecken konnte) ! Man sieht den Bildern auch an, dass ihr in wirklich guten Händen seid….Vielen Dank dafür! Und wie sagte schon John F. Kennedy: „Nichts ist vergleichbar mit der einfachen Freude, Rad zu fahren.“ Ich wünsche euch weiterhin eine gute Reise. Ihr seid toll!

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